Reinfeld,

Drohender Wehrbruch in Reinfeld

Größter Pumpeneinsatz an einem enizigen Ort in der Geschichte des THWs - THW entlastete einen Damm eines Fischteiches mit 11 Hochleistungspumpen

Die Einsatzstelle von oben - Mit freundlicher Genehmigung von (c) Christoph Scharmer

Am Montagmittag wurde der Ortsbeauftragte Olaf Göttsche durch den Bauhof um Rat und Tat am Herrenteich gebeten.

Zur Gefahrenabwehr lieferte der Ortsverband daraufhin ca. 400 Sandsäcke um ein Überlaufen des Herrenteichs in die anliegende Baustelle zu verhindern. Der Bauhof verbaute diese Sandsäcke daraufhin auf einer Strecke von ca. 20m am unteren Ende des Herrenteiches.

Da sich die Lage rund um den Herrenteich trotz dieser Maßnahmen weiterhin verschlechterte und ein brechen der Wehr nicht auszuschließen ist, versorgte sich der Ortsverband kurzfristig mit weiteren Sandsäcken. Es wurden unter anderem 600 Sandsäcke auf dem LKW Kipper verlastet und weitere 4000 Sandsäcke können im Bedarfsfall vom Bauhof Reinfeld mit Kies gefüllt werden.

Zudem besteht die Möglichkeit auf weitere Sandsäcke der benachbarten Ortsverbände zurück zu greifen.

Der OV Bad Oldesloe und OV Ahrensburg sowie die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen aus Mölln sind seit Montag im engen Kontakt mit der Feuerwehr und Stadt Reinfeld um im Bedarfsfall schnelle Hilfe zu leisten.

Am 3. März ab 18:45 kam es zum erwarteten Großeinsatz.

Der Pegelstand liegt bei 9,47m üNN. Das bereits vollständig geöffnete Wehr, kann nicht ausreichend Kapazitäten aufnehmen, um das Schmelzwasser schnell genug abfließen lassen. Um trotzdem weitere Wassermassen ableiten zu können, platzierte das THW sechs Hochleistungspumpen mit einem Pumpvolumen von bis je 15.000l/min parallel zum Wehr. Um dies zu ermöglichen wurde die L71 bereits für den Fahrzeugverkehr gesperrt.

Die ansässige Reinfelder Feuerwehr übernimmt die Einsatzleitung und öffnete die Eisdecke des Herrenteiches. Zuvor hinderte die 15cm dicke Eisschicht das vordringen zum Schmelzwasser.

Der THW Ortsverband Bad Oldesloe übernimmt die Leitung auf Seite des THW. Zudem unterstützt der OV mit der Fachgruppe Logistik und weiteren Helfer aus der Bergungsgruppe die Einsatzstelle.

Der Ortsverband Ahrensburg beleuchtet mit der Fachgruppe Beleuchtung den Einsatzort.

Die DRK-SEG Betreuung verpflegt die Einsatzkräfte.

Die Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen aus den Ortsverbänden Bad Segeberg, Elmshorn, Hamburg-Bergedorf, Mölln und Wismar fördern mit Ihren Hochleistungspumpen das Wasser aus dem Herrenteich.

Ein Ende des Einsatzes ist noch nicht bekannt.

4. März - der Spiegel sinkt

Durch die durchgehenden Pumpenarbeiten hat sich der Wasserspiegel bereits um über 7 cm gesenkt. Zur weiteren Unterstützung wurde auch die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen aus Stade am Einsatzort eingetroffen.

Seit Donnerstag versorgt die Fachgruppe Logistik aus Neumünster die anderen Ortsverbände mit den benötigten Betriebsmitteln und Kraftstoffen.

5. März - der Spiegel sinkt weiter

Der Wasserspiegel konnte seit Mittwoch um insgesamt 22 cm gesenkt werden.

Damit durch die Wassermassen keine Gefahr mehr für das Wehr bestehen, muss der Spiegel jedoch noch um weitere 70 cm gesenkt werden.

Die Fachgruppe Führung und Kommunikation aus Lübeck unterstützt ab heute bis Sonntag die Einsatzabschnittsleitung.

Die beiden Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen aus den Ortsverbänden Schwerin und Hamburg-Eimsbüttel unterstützen seit Freitag die Pumpenarbeit. Somit liegt die Gesamtförderleistung bei rund 70.000 Liter je Minute.

Aktuell wird von einem Einsatz bis mindestens Sonntag ausgegangen.

6. März - weitere Fachgruppen rücken nach

Seit Samstag früh sind weitere Helfer aus den Bremer Ortsverbänden Nord und Ost mit am Einsatz beteiligt.

7. März - der Herrenteich ist gebändigt

Der Herrenteich ist auf einen annehmbaren Wasserstand zurückgegangen. Mehrere Ortsverbände, bis auf Bad Segeberg, Oldenburg, Mölln Hamburg-Bergedorf, Oldesloe i.H. und Neumünster, rücken wieder in ihre Unterkünfte ein.

8. März - Eine Woche später

Eine Woche nach den ersten Maßnahmen, gegen den unerwartet hohen Wasserstand des Herreichenteiches, liegt der Pegel um 18:15 bei 8,60m üNN (vgl. 9,47m üNN am vorherigen Mittwoch). Der Einsatz wird daraufhin Einvernehmlich beendet.

Die letzten Einheiten, der 16 THW Ortsverbände, konnten den Einsatzort um 21:05 verlassen.

Trivia

Die Pumpen haben eine geschätzte Gesamtmasse von fast 430 Millionen Liter gefördert, das ist höher als der jährliche Wasserverbrauch Reinfelds. (berechnet an Durchschnittsverbrauch in Deutschland exkl. Industrie und der Reinfelder Einwohnerzahl)

Der Pegel wurde während der Pumpenarbeiten um fast 90cm gesenkt.

Die nachfließenden Pegel sinken weiterhin, somit wird nicht von einem erneuten Einsatz in nächster Zeit ausgegangen.

Beteiligte Organisationen:

  • Einsatzleitung:
    • Feuerwehr Reinfeld
  • Einsatzabschnittsleitung
    • THW Bad Oldesloe
    • THW Lübeck (unterstützend)
  • Verpflegung:
    • ASB Bad Oldesloe
    • DRK Reinfeld
  • Beleuchtung und Stromversorgung:
    • THW Ahrensburg
    • THW Bad Oldesloe
  • Versorgung von Betriebsmitteln und Kraftstsoffe:
    • THW Neumünster
  • Pegelmessung
    • THW OV Mölln
  • Fachberatung:
    • THW OV Mölln
    • THW Hamburg-Bergedorf
  • Technische Leitung Pumpen:
    • THW Stade
  • Pumpenarbeiten:
    • THW Bad Segeberg
    • THW Bremen Nord
    • THW Bremen Ost
    • THW Elmshorn
    • THW Hamburg-Bergedorf
    • THW Hamburg-Eimsbüttel
    • THW Lübeck
    • THW Mölln
    • THW Oldenburg i.H.
    • THW Schwerin
    • THW Stade
    • THW Wismar
  • Weitere Technische Unterstützung:
    • THW Bad Oldesloe

Text und Fotos: (cc-by-sa) Thiemo Schuff


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