Unser THW-Ortsverband Bad Oldesloe wurde in den vergangenen Wochen mit der Ertüchtigung einer Bad Oldesloer Jugendherberge als Impfzentrum beauftragt. Mehrmals pro Woche waren Kräfte aller Fachgruppen und -züge im Einsatz, um die Jugendherberge am Konrad-Adenauer-Ring für die Nutzung als Impfzentrum aufzubereiten. Die Arbeiten erfolgten selbstverständlich unter Beachtung und Einhaltung der aktuell gebotenen Maßnahmen zum Infektionsschutz. Hierfür wurden die Einsatzkräfte in unterschiedliche Teams eingeteilt, welche sich im Einsatz nicht begegneten. Die Einhaltung der Hygieneregeln und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes war für unsere Helfenden natürlich obligatorisch.
Für die Helfenden unseres Ortsverbands gab es bei der Ertüchtigung des Gebäudes allerhand zu tun. Es wurden Säle als Warteräume und zur Nachbeobachtung errichtet, Impfräume vorbereitet sowie ein Notfallraum und zwei Personalräume eingerichtet. Auch kleine Räume für kurze Informationsgespräche vor der Impfung wurden aufbereitet. Zur Ertüchtigung des Gebäudes wurden die Räume von bestehendem Mobiliar befreit, welches von unseren Einsatzkräften auseinandergebaut, inventarisiert und eingelagert wurde.
Zusätzlich zur Aufbereitung der Räumlichkeiten bestand für unsere Einsatzkräfte auch die Aufgabe, die Barrierefreiheit des Gebäudes für die Nutzung als Impfzentrum zu realisieren. Hierfür wurde beispielsweise eine behindertengerechte Zuwegung zu dem Gebäude errichtet. Im Gebäudekomplex befindliche Außentreppen wurden zudem mit einem Geländer versehen. Die für die Barrierefreiheit nötige Zuwegung zum Gebäude wurde aus Holz errichtet. Entsprechend der vorgeschriebenen Regelungen darf diese eine maximale Steigung von 6 % nicht überschreiten. Auch die Höhe der zu errichtenden Geländer und das Material für die Trittfläche der Zuwegung (in unserem Fall wurde Alu-Quintett-Blech verwendet) sind vorgeschrieben. All diese Vorgaben wurden von unseren Einsatzkräften bei der Konstruktion selbstverständlich berücksichtigt.
Um einen möglichst schnellen und reibungslosen Ablauf der Impfungen zu gewährleisten, wurden im Vorwege vom Kreis erarbeitete Laufkonzepte von unseren Helfenden umgesetzt. Ein Probelauf besagter Konzepte wurde in den vergangenen Tagen erfolgreich absolviert.
Protestaktion von Impfgegnern an der Jugendherberge Bad Oldesloe
Zu Beginn der Arbeiten am zukünftigen Impfzentrum wurde dieses Ziel einer Protestaktion vermeintlicher Impfgegner. Mit dunklem Stift wurden Parolen wie „Achtung: Hier wirst du geimpft. Auch mit Gewalt. Kämpfe dagegen" an die Mauern des Gebäudes geschrieben. Auch wurde der Impfstoff in den Parolen als „Gift des Teufels“ bezeichnet und das Impfzentrum der „neuen Weltordnung (NWO)“ zugeschrieben. Für unsere ehrenamtlichen Einsatzkräfte bedeuteten diese Parolen eine höhere Aufmerksamkeit.
Ablauf der Conrona-Schutzimpfungen
Die Impfungen gegen das Corona-Virus und die dadurch hervorgerufene Krankheit COVID-19 sind freiwillig. Nach der Zulassung eines Impfstoffs wird jedoch nicht jeder Impfwillige sofort eine Impfung bekommen können. Da die Anzahl der Impfdosen vorerst begrenzt ist, wird eine Priorisierung vorgenommen werden. In einer Pressemitteilung gab der Kreis Stormarn kürzlich bekannt, dass die Priorisierung durch die im Einzelnen noch festzulegenden Kriterien der ständigen Impfkommission (StiKo) in Abstimmung mit dem Ethikrat erfolgt. Eine entsprechende Regelung wird das Bundesgesundheitsministerium im Rahmen einer Verordnung (§ 20i SGB V) treffen.
Die Corona-Schutzimpfung kann, abhängig vom Impfstoff, die Verabreichung von zwei Impfdosen innerhalb weniger Tage vorsehen. Auch hierfür bedarf es ein entsprechendes Konzept und genaue Regelungen.
Generell gilt: Geimpft wird nur, wer einen Termin hat und eine entsprechende Impfberechtigung nachweisen kann. Weitere Informationen zur Vergabe der Termine und zum Erhalt der Impfberechtigungen, sowie die Vorraussetzungen dazu, werden vom Gesundheitsministerium sowie dem Kreis Stormarn bekanntgegeben.
THW Bad Oldesloe im Corona-Einsatz
Unser THW-Ortsverband Bad Oldesloe befindet sich seit Ausbruch der Corona-Virus in Deutschland im Einsatz. In den ersten Wochen übernahmen Helfende des Fachzugs Logistik den Betrieb eines Logistik-Lagers für medizinische Schutzausrüstung in Bad Oldesloe. Auch die Verteilung eben jener Schutzausrüstung im gesamten Bundesland wurde von oldesloer Kräften übernommen. Touren von täglich mehreren hundert Kilometern führten die Einsatzkräfte von Sylt bis nach Ahrensburg, von Fehmarn bis nach St. Peter Ording. Auch beim späteren Aufbau des zentralen Landeslagers für medizinische Schutzausrüstung (für das Bundesland Schleswig-Holstein) in Boostedt bei Neumünster wurden unsere Logistiker tätig.
Nach mehreren Monaten im Logistikeinsatz wurde es nach der Jahresmitte für unsere Kameraden ein wenig ruhiger. Die Errichtung der Impfzentren im Zuge der fortgeschrittenen Impfstoffentwicklung brachte ein weiteres Betätigungsfeld für das Technische Hilfswerk in diesem Marathoneinsatz der Corona-Pandemie.