Meppen,

Moorbrand in Meppen

Der rund dreiwöchige Einsatz vom Technischen Hilfswerk beim Moorbrand in Meppen ist beendet. Fast 2000 THW-Kräfte aus der Bundesrepublik, darunter auch drei aus dem Kreis Stormarn, waren zur Unterstützung der Löscharbeiten im Einsatz. Weitere Einsatzkräfte – unter anderem auch aus Ahrensburg und Bad Oldesloe - waren angefragt.

Für rund vier Wochen brannte seit Anfang September auf dem Bundeswehrgelände im niedersächsischen Meppen das Moor. Seit dem 13. September unterstützte das Technische Hilfswerk (THW) die dortigen umfangreichen Löschversuche mit Mensch und Material. Insgesamt waren 1900 Einsatzkräfte vom THW beteiligt. Die Unterstützung kam dabei aus 150 THW-Ortsverbänden im gesamten Bundesgebiet. Die Anfrage an den THW-Ortsverband Ahrensburg personelle Unterstützung bereit stellen zu können, kam am Donnerstag der vorletzten Septemberwoche. Bereits wenige Stunden später machten sich Michael Brandes und Fabian Oving auf den Weg nach Meppen - unterstützt von Claus-Uwe Hansen, dem Zugführer des THW-Ortsverbandes Bad Oldesloe. Aufgabe des Stormarner THW-Trupps war das Bewegen und Nachtanken diverser Einsatzfahrzeuge und Aggregate. Nachdem Claus-Uwe Hansen und Fabian Oving bereits seit dem späten Dienstagabend der Folgewoche wieder daheim waren, war der Einsatz für Michael Brandes erst in der Nacht zum Freitag beendet. „Mein Arbeitgeber unterstützt mein Ehrenamt beim THW sehr und findet es toll, dass ich das mache. Aber irgendwann muss ich dann auch mal wieder auf der Arbeit erscheinen“, erklärt Claus-Uwe Hansen seine Rückkehr nach fünf Tagen Einsatz.

Dankbarkeit aus der Bevölkerung

Beinahe täglich wurde in den Ortsverbänden die Verfügbarkeit von Einsatzkräften zur Ablösung der bereits eingesetzten Helfer abgefragt. In der ersten Oktoberwoche wurde der Einsatz vom THW für beendet erklärt.

Gerührt zeigten sich die eingesetzten Helfer von der Dankbarkeit und Unterstützung der Anwohner in Meppen und Umgebung. Nicht nur diverse Dankesschreiben von Kindern und Erwachsenen hängen gesammelt an einer Pinnwand, auch Kuchen, Süßigkeiten und Gegenstände des täglichen Bedarfs wie Zahnbürsten werden von den Anwohnern fast rund um die Uhr vorbeigebracht. Sehr zur Freude der rund 2000 Einsatzkräfte. 

Brandbekämpfung von unten

Das Löschen von Bränden ist eigentlich Kernaufgabe der Feuerwehren. Der Moorbrand in Meppen zeigt jedoch eindrucksvoll, wie sich die Organisationen auch im Brandfall wunderbar ergänzen können. Problematisch bei der Bekämpfung des Moorbrandes war die unterirdische Ausbreitung. Moor brennt nicht wie gewöhnlich über der Erdoberfläche, sondern breitet sich oft unbemerkt unter der Erde aus und frisst sich tief in die Torfschichten hinein. Die Lokalisierung der Brandherde gestaltet sich so oft schwierig. Der Torf, der früher für gewöhnlich wegen seiner guten Brenneigenschaften extra für Heizzwecke abgebaut wird, wird bei einem Moorbrand zum Problem. Auf Anforderung der Bundeswehrfeuerwehr betrieb das Technische Hilfswerk mehrere Wasserförderstrecken und flutete das Moor mit Wasser, um die Brandnester so von unten zu ertränken. Insgesamt waren 18 Großpumpen im Einsatz, welche pro Minute 20.000 Liter Wasser auf das Gelände der Bundeswehr pumpten. Die gesamte Förderstrecke hatte eine Länge von 18 Kilometern.

Unterstützung vom THW erfuhr die Bundeswehr auch im Einsatzstab in verschiedenen Bereichen, wie der Koordinierung, Lagebeurteilung und auch der Öffentlichkeitsarbeit. In zwölf-Stunden-Schichten leisteten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer Fachberatung und Führungsunterstützung in der Einsatzleitung oder betreuen die Wasserförderstrecken. Gerade bei einem tagelangen Betrieb der Großpumpen muss immer sichergestellt sein, dass die Technik auch weiter einwandfrei funktioniert. So müssen Aggregate beispielsweise regelmäßig nachgetankt werden und Einsatzkräfte ausgewechselt werden, um Ruhepausen einzuhalten.

Eine Zeltstadt vom THW 

Für die Unterbringung der Einsatzkräfte bei solchen Großschadenslagen hält das Technische Hilfswerk eine eigene Einheit vor – den sogenannten Bereitstellungsraum 500 (BR 500). Mit dessen Mitteln kann innerhalb kürzester Zeit eine kleine Zeltstadt für 500 Personen errichtet werden. In Meppen wurden erstmals zwei BR500 zusammengelegt, um der eingesetzten Helferzahl gerecht zu werden. Beim BR500 werden die logistischen Mittel des THW zusammengefasst, um die Versorgung und Unterbringung der jeweiligen Personenzahl bei solch Großereignissen zu gewährleisten. Dazu zählen unter anderem Verpflegung, Stromversorgung, Bereitstellung von beheizten Schlafplätzen und die Aufbereitung von Trinkwasser für den Betrieb sanitärer Anlagen. In großen Zelten mit Heizung und Feldbetten können sich die Einsatzkräfte von den anstrengenden Schichten erholen. Neben den Schlafzelten bietet der Bereitstellungsraum auch mehrere Waschzelte mit sanitären Anlagen. Viermal am Tag zu den Mahlzeiten geben THW-Kräfte rund 1 700 Portionen Essen und mehr als 10 000 Liter Getränke an die Helferinnen und Helfer aus. 

Neben dem BR 1 000 des THW gab es weitere Unterbringungsmöglichkeiten anderer Träger in der Nähe der Einsatzstelle. Die Bundeswehr unterstützte hierbei mit Feldküchen und Personal.

Transportaufgaben für die Fachgruppe Logistik

Neben der Entsendung unseres Zugführers Claus-Uwe Hansen führte die Fachgruppe Logistik im Oktober noch einen Materialtransport für Rückholung der Ausstattung des Verpflegungstrupp aus dem OV Preetz durch.

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(Vielen Dank an Sönke Thomsen (Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit des THW OV Ahrensburg für Text und Bilder)

Der Text wurde in kleineren Passagen angepasst.


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