Großenbrode/Lübeck,

Schornsteinsprengung auf ehemaligem Kasernengelände im ostholsteinischen Großenbrode

Eine letzte Rauchfahne, zwei Signaltöne gefolgt von einem lauten Knall. Im Rahmen einer Übungssprengung sprengten am frühen Sonnabend Morgen THW-Spezialisten einen 30 Meter hohen Schornstein auf dem Gelände der ehemaligen Fehmarnsund-Kaserne in Großenbrode.

Mit einem Knopfdruck wird der 30 Meter hohe Koloss vom Sprengberechtigten Wolfgang Menge gefällt.

Aus dem gesamten Landesverband Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sowie aus dem Nachbar-Landesverband Bremen und Niedersachsen waren mehrere haupt- und ehrenamtliche Sprengberechtigte angereist, um sich im Rahmen dieser Sprengung fortzubilden.

Für Ausbildungs- und Übungszwecke hatten die zumeist ehrenamtlichen Einsatzkräfte des THW aus Lübeck und Oldenburg/Holstein unter Leitung des Lübecker THW-Sprengberechtigten Wolfgang Menge in rund 300 Helferstunden mehr als 160 Sprenglöcher in den Schornstein des ausgedienten Heizwerkes gebohrt. Die Arbeiten erfolgten in enger Abstimmung mit dem Abbruchunternehmen, einem Sachverständigen für Schadstoffe und der staatlichen Arbeitsschutzbehörde bei der Unfallkasse Nord.

Mit rund sechs Kilogramm eines gewerblichen Sprengstoffes wurden diese Sprenglöcher dann bestückt und das 66 Tonnen schwere Bauwerk am frühen Morgen gezielt zu Fall gebracht. Zuvor musste das nähere Umfeld der Sprengladungen zum Schutz der benachbarten Bebauung vor herausgeschleuderten Gesteinsbrocken noch mit mehreren Schutzplatten gesichert werden. Um den Verkehr auf der angrenzenden Straße nicht zu gefährden, sperrten THW-Kräfte den Fahrzeug- und Personenverkehr in Abstimmung mit den Ordnungsbehörden für knapp 15 Minuten. Trotz der frühen Morgenstunde hatten sich einige Gäste des benachbarten Campingplatzes, Anwohner und Pressevertreter eingefunden, um den Koloss fallen zu sehen. Zu Verkehrsbehinderung kam es aufgrund der Uhrzeit aber nicht.

Aufgrund des sehr harten Baumaterials mit den enthaltenen Stahlelementen mussten für diese Übungssprengung umfangreiche Vorbereitungen (Bohrungen, Dämmung, Berechnungen, etc.) getroffen werden. An mehreren Wochenenden konnten die Einsatzkräfte des THW in Oldenburg/Holstein und Lübeck daher im Rahmen verschiedener Arbeiten die Sprengvorbereitungen treffen. Ein Abbruchunternehmen hatte dem THW das Übungsobjekt auf Anfrage freundlicherweise zur Verfügung gestellt. In einigen Monaten werden hier Ferienhäuser errichtet und nichts wird mehr an den ehemaligen Kasernenstandort erinnern.

Bericht auf LN-Online 

Ein Kurzvideo der Sprengung finden Sie hier und hier.

Text & Bilder: Thorben Schultz (BÖ im OV Lübeck)


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