Bad Oldesloe,

THW sprengt Bäume

Am vergangenen Samstag zeigte das THW Bad Oldesloe in Rethwischfeld eine ganz andere Methode, um Bäume zu fällen: Es sprengte drei Pappeln mit fast 16 kg Sprengstoff.

Es war um sieben Uhr morgens und noch dunkel, als sich der Ortsverband in seiner Unterkunft in der Lübecker Straße traf, um gemeinsam sechs Pappeln aufzusuchen, die seit längerer Zeit mit ihren Wurzeln den Asphalt der Straße aufrissen. Die Stadt hatte das THW gebeten, die Störenfriede zu fällen und nun war es endlich soweit.

Da das THW Bad Oldesloe ohnehin einmal im Jahr eine Sprengübung durchführen muss, kamen sie auf die Idee, drei der Bäume zu sprengen und die anderen drei konventionell per Motorsäge zu fällen. Wochenlang wurde die Sprengung vorbereitet und Sprengstoff bei der THW Geschäftsstelle in Lübeck angefordert. Nun waren die Vorbereitungen abgeschlossen und die THW- Helfer konnten an diesem Morgen mit ihrem Einsatz beginnen.

Einsatz im Morgengrauen

Auch die THW-Jugendgruppe hatte ihren Einsatz im Morgengrauen. Sie musste zuerst 250 Meter Stacheldraht abmontieren und den Draht (aus dem inzwischen mehr als ein Kilometer geworden war) auf Holzstücken wieder aufrollen. Auch einige Zaunpfähle gruben sie vollständig aus. Während dessen markierten die erwachsenen THW- Helfer schon fleissig die Bäume und bohrten Löcher für die Sprengladungen. Schnell noch ein paar widerspenstige Ziegen eingefangen, und es ging los: die ersten Bäume wurden – wie geplant – konventionell per Motorsäge gefällt.

Inzwischen waren auch der Geschäftsführer des THW Lübeck mit dem Sprengstoff aus einem Bundeswehrlager sowie die Feuerwehren von Bad Oldesloe und Rethwischfeld angerückt, um beim Vorbereiten der Sprengungen zu helfen. Die beiden Sprengbeauftragten des THW begannen mit der Befestigung der Sprengladungen. Mit Hilfe einer 30 Meter langen Leiter der Feuerwehr Bad Oldesloe wurden dann an einer der Pappeln zwei Sprengladungen in den Ästen befestigt.


Spreng-Kommando mit Verspätung

Um 11.27 Uhr – mit fast einer Stunde Verspätung – war es endlich soweit: Das Spreng-Kommmando für die Pappel wurde gegeben. Mit einem lauten Knall und einer großen und weißen, nach Sprengstoff riechenden Wolke sank die Pappel zu Boden.

Nach einer ausgiebigen Stärkung – der ASB kam und brachte Verpflegung für alle Beteiligten – ging es auch gleich weiter. Nächste Pappel, gleiche Prozedur – doch dieses Mal ging es nicht so schnell. Der Baum machte beim ersten Versuch keine Anstalten, in die Knie zu gehen. Eine zweite Sprengung wurde vorbereitet und gelang: der Baum fiel um. Dabei zerstörte er ein Gatter eines Feldes und riss anschließend den Maschendraht eines Zaunes, der vorher nicht abmontiert worden war, ein.

Nicht nur Pappel gesprengt

Die dritte Sprengung stand unter dem Zeichen eines anderen Sprengverfahrens, das getestet werden sollte. Diesmal wurde der Baum nicht angebohrt. Die Sprengbeauftragten und der Geschäftsführer Labonte rollten den Sprengstoff, der aussah wie ein überlanger D-Böller, aus dem Papier und kneteten die enthaltene gummiartige Masse durch. Dann wurde sie an die Außenseite des Baumes geklebt, nachdem zuvor noch die Baumrinde und die Borke mit einem Beil entfernt wurden. Insgesamt fiel die Sprengung jetzt deutlich heftiger aus, vermutlich weil man beinahe den gesamten restlichen Sprengstoff verwendete. Jetzt war nicht nur die Pappel gesprengt. Der Sprengstoff riss ein Loch von einem halben Meter Tiefe in den Erdboden und bedeckte die naheliegende Straße gleichmäßig mit einer Schlamm- und Strohschicht der zur Verminderung der Druckwelle genutzten Strohballen.

Auch wenn bei den Sprengungen sonst alles glatt lief, kritisierten die Grünen das Verfahren und das Abholzen der Bäume. Bei der konventionellen Fällart per Motorsäge sei das Holz jedenfalls noch nutzbar. Nun aber würden die Bäume als so genannte Lustobjekte für Sprengübungen herangezogen. Damit würde das Holz anscheinend wertlos, kritisierten die Grünen.

Da das Holz aber sowieso für Heizzwecke des Bauers genutzt werden sollte, macht es wohl keinen großen Unterschied, ob das Holz vorher oder nachher gespalten wird.

Bericht von Florian Timm, Junghelfer, für ReadersEdition

Externe Links:

Zeitungsartikel


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.




Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: