Am Freitag, den 08.08.14 rückte die Fachgruppe Logistik mit dem Führungs- und Materialerhaltungstrupp Richtung Übungsgelände ab, um dort einen Bereitstellungsraum zur Aufnahme der THW Einheiten zu errichten. Neben dem LKW Kipper mit Ladekran führten die Helfer ihre mobile Werkstatt mit, welche erst vor wenigen Wochen in Dienst gestellt wurde. Im Einsatzfall dient die mobile Werkstatt als Instandsetzungsstützpunkt für KFZ und Gerät, dass sich im Einsatz befindet. Sie ist das Kernstück des Materialerhaltungstrupps.
Eine Voraberkundung ergab, dass der vorgesehene Bereitstellungsraum über keine nutzbare Infrastruktur verfügte. Aus diesem Grund führt die Fachgruppe Logistik vielfältige Ausstattung mit, um eine behelfsmäßige Infrastruktur zu errichten. Hierzu zählen 1.000-Liter-Tanks mit Pumpwerk und Waschgelegenheiten und ein mobiler Stromerzeuger mit einer Leistung von bis zu 17.000 Watt und Beleuchtungskomponenten, um den Platz großflächig auszuleuchten.
Der Führungstrupp errichtete zeitgleich eine Führungsstelle und den Meldekopf für zur Erfassung anrückender Einheiten. Hierfür steht dem Führungstrupp ein Bürocontainer mit umfassender Führungsausstattung zur Verfügung.
Bereits am frühen Abend konnte der Leiter der Fachgruppe Logistik dem Leitungs- und Koordinierungsstab der Geschäftsstelle den Bereitstellungsraum betriebs- und aufnahmebereit melden.
Am Samstag morgen rückte der Technische Zug (TZ) schließlich aus, bereits von Bad Oldesloe aus wurde über Digitalfunk der Führungstrupp der Fachgruppe Logistik über die voraussichtliche Ankunftszeit, Personalstärke und die Anzahl sowie Art der Fahrzeuge informiert.
Schwerpunkt der diesjährigen Übung für den TZ waren die Punkte Sprechfunk (insb. Digitalfunk), Personenrettung, Retten aus Höhen, Pumpen und Führung sein.
Bei Eintreffen des Zuges im Bereitstellungsraum wurden Zelt- und Parkplätze zugewiesen. Umgehend wurde mit dem Aufbau von Zelten und Feldbetten begonnen bevor es zur Verpflegungsaufnahme ging.
Noch während der Verpflegungsausgabe erhielt der Zugführer über die Leitung des Bereitstellungsraumes einen ersten Einsatzauftrag. Der Auftrag führte die Einsatzkräfte in das Dorf „Wüstenei", wo ihnen zwei schwer beschädigte Gebäude zugewiesen wurden, die in eigenständiger Verantwortung abgearbeitet werden sollten.
Die Erkundung ergab folgende Lage:
Kleines Gebäude: Dach teileingestürzt, Personen im Gebäude vermutet
Der Gruppenführer der 2. Bergungsgruppe erhielt daraufhin den Auftrag in dieses Gebäude vorzudringen, die Personensuche durchzuführen und ein weiteres Einstürzen des Daches zu verhindern. Mangels Zugang im Erdgeschoss erfolgte das Eindringen in das Gebäude per Steckleiter über das Dach.
Da das innenliegende Treppenhaus eingestürzt war blieb nur ein Kaminschacht über den ins Erdgeschoss gelangt werden konnte. Die Durchsuchung des Gebäudes ergab, dass sich keine Personen darin befanden. Anschließend wurde mit Baustützen und Holzkonstruktionen eine Abstützung des Daches vorgenommen.
Parallel dazu am großen Gebäude: Wasser auf mit einer Höhe von 1,20m im Keller, keine Zugänge in den oberen Stockwerken, Personen im Gebäude vermutet
Hier bekam der Truppführer der zweiten Bergungsgruppe den Auftrag einen Zugang durch ein Kellerfenster zu schaffen, welcher durch eine schwere Betonplatte versperrt war. Vorgabe seitens der Übungsleitung war der Einsatz von technischem Gerät. Mittels hydraulischem Spreizer und der Zahnstangenwinde konnte die Platte soweit angehoben werden das der Zugang groß genug für einen Zugang war. Eine Tauchpumpe mit einer Leistung von 800 Litern pro Minute wurde in den Einsatz gebracht, um den Keller so schnell wie möglich trocken zu legen. Ein Trupp in Waathosen machte sich daran das Gebäude Stock für Stock abzusuchen. Im Dachgeschoss wurde eine bewusstlose Person gefunden, welche dann im ersten OG über eine schiefe Ebene aus dem Gebäude gerettet wurde.
Der Zugtrupp hielt währenddessen ständigen Kontakt zur übergeordneten Führungsstelle und führte Lagekarte und Einsatztagebuch.
Nach Abarbeiten aller Aufgaben konnte der Zugtrupp der Einsatzleitung den erfolgreichen Abschluss der Maßnahmen melden.
Im Anschluss an die praktische Übung fand die Nachbesprechung des Ablaufes statt und Verbesserungsmöglichkeiten wurden gemeinsam erarbeitet.
Eine besondere Ehre wurde dem Kameraden Boris Kossack bei Rückkehr in den Bereitstellungsraum zu teil. Der Leiter des Bereitstellungsraumes Daniel Werner und der Ortsbeauftragte Olaf Göttsche empfingen die Helfer des Technischen Zuges und ließ sie in Reihe antreten.
„Er ist mit uns durch dick und dünn gegangen,“ leitete Olaf Göttsche seine Laudatio ein „wo andere dem OV den Rücken gekehrt haben war auf ihn immer verlass. Sowohl nach dem verehrenden Brand unserer Liegenschaft 2011 wie auch nicht zuletzt beim Elbe Hochwasser 2013 in Lauenburg war Boris mit überdurchschnittlichen Engagement und steter Einsatzbereitschaft für den Ortsverband da.“
Für seine nunmehr 10 Jährige Mitgliedschaft im Technischen Hilfswerk wurde Boris Kossack deshalb vom Landesbeauftragten für Schleswig-Holstein ausgezeichnet. „Ich freue mich auf die nächsten zehn Jahre mit dir Boris, vor allem jetzt wo das THW die Altersbeschränkung nach oben aufgehoben hat.“ Schließt Olaf Göttsche seine Ansprache nicht ganz ernst gemeint.
Nach Rückkehr am Sonntag Nachmittag konnte der Integrierten-Regional-Leitstelle-Süd (IRLS) wieder die volle Einsatzbereitschaft gemeldet werden.
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Das Technische Hilfswerk (THW) bietet nicht nur eine sinnvolle und ehrenamtliche Freizeitbeschäftigung. Du wirst bei uns vielfältig ausgebildet, weißt wie man in Stresssituationen und im Einsatz anderen Menschen helfen kann und wirst Teil unseres Teams!
Die Möglichkeiten sich beim THW zu engagieren sind riesengroß, daher ist es am besten, wenn du uns persönlich kennenlernst.
Du triffst uns montags von 18:00 bis 21:00 Uhr in der Elly-Heuss-Knapp-Str. 16 in Bad Oldesloe. Hast du Fragen kannst du sie gerne an info@thw-badoldesloe oder an unseren Ortsbeauftragten Olaf Göttsche (0172 / 544 87 66) richten.
